FAZ: Ruhm und Ehre dem deutschen Helden!

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Deutschland ist Weltmeistaaaaaaaaa! Dass es nur im Fußball ist, wird ganz gerne unterschlagen. Die Verallgemeinerung klingt doch auch viel besser. Ganz besoffen vor lauter Freude, setzt auch bei dem einen oder anderen Redakteur der Verstand aus oder besser gesagt, er schaltet in den “Überalles”-Modus. Zwar muss an diesem “Fußballwesen nicht die Welt genesen“, aber wie kommen einem Redakteur überhaupt solche Gedanken in den Kopf? Nur um sie dann zu negieren? Wieso ist es ausgerechnet der Fußball, der noch lange nicht überkommene Denkmuster in deutschen Redakteurshirnen aktiviert?

Am Montag sind es gleich 4 Artikel auf der Frontseite der FAZ, die mit deutschtümelnden oder nazistisch belasteten Begriffen hausieren. Neben dem deutschen Fußballwesen, an dem die Welt nicht genesen muss, aber vielleicht doch könnte, ist es der deutsche Held, Ruhm und Ehre, deutsche Disziplin und deutsche Tugenden, die sich aus staubigen Regalen in den Hirnen mancher Redakteure den Weg ans Licht bahnen. Man wird das ja noch sagen dürfen. Ist doch nur Fußball! Nicht wahr? Andere Nationen haben weniger oder gar keine Disziplin, sind faul und unorganisiert – so die Botschaft. Es sind doch bestimmt nicht die Millarden Euro oder eine führende Pharma- und Dopingindustrie, die dem deutschen Fußball einen Standortvorteil gegenüber Ländern wie Ghana und Algerien (die uns am Rande einer Niederlage hatten) sichern. Im Kopf der ewiggestrigen Deutschtümmler sind es “deutsche Tugenden”.

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Da spürt so mancher Redakteur sicher einen wohligen Schauer, wenn er im Taumel der Begeisterung tabuisiertes Gedankenschlecht hervorkramen und auf die Titelseite bringen kann. Dass es einfach nur Talent, hartes Training und eine Portion Glück waren, die diesen Erfolg ermöglichten und dass dies nichts mit irgendwelchen “deutschen Tugenden” zu tun hat – die andere Nationen nach dieser verqueren und chauvinistischen Weltsicht offenbar nicht haben – zeigt der Blick auf die im besten Sinnedurchmischte” und “durchrasste Mannschaft. Ohne die Integration talentierter Zuwanderer aus aller Welt, ohne einen milliardenschweren DFB und ohne Big-Pharma wäre Deutschland fußballerisch bestenfalls zweitklassig – und aus Sicht der großmannssüchtigen Maulhelden in den Redaktionen vermutlich ehrlos.

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