Abgewürgt: Wie beim WDR kritische Stimmen zum Schweigen gebracht werden

wdr5Montag 15.7.2014, Tagesgespräch WDR5

Weltmeister:
Was bedeutet Ihnen das Ergebnis?

Ein Anrufer aus Minden kritisiert Nationalismus, Kanzlerin und Bundespräsident. Der WDR zeigt, was das Wort “Gespräch” für diesen Sender bedeutet. Die Moderatorin fällt ihm ins Wort, quatscht ihn nieder und dreht ihm den Ton ab.

Transkript:

Anrufer:“Ja, Ich wollte auch was dazu sagen. Wir sind ja seit 1990 wiedervereinigt und seit dem darf man ja wieder die Fahnen zeigen. Diese schwarz-rot-goldenen Fahnen, die in meinen Augen als Linker diese nationale Besoffenheit hier so weit treibt, dass man über viele Dinge nicht mehr redet. Das heißt, diese Zeit, diese 4 oder 5 Wochen Zeit der Fußball-Weltmeisterschaft wird auch genutzt von der Politik, um bestimmte Dinge durchzusetzen und der Bundespräsident, der ja wieder für Kriege plädiert und die Merkel, die für Drohnenpolitik ist, für Kampfdrohnen und so weiter, das wird dem Volk eben nicht mitgeteilt…”

Moderatorin fällt ins Wort:“Es gab jetzt den Eintrag aus dem Gästebuch…Herr von der Ahr?…Im Gästebuch hatte ich ja gerade was vorgelesen…ähm…kann da nicht mal einer sagen: es war schön, ich hab mich gefreut, dass die Mannschaft gewonnen hat…können Sie das denn nachvollziehen?”

Anrufer:“Ich hab als Linker zu diesem Deutschland eine geteilte Meinung.”

Moderatorin:“Und zu der Nationalelf?”

Anrufer:“Zu der Nationalelf…gut…ok…ähm…Sie haben das Spiel gewonnen, das will ich wohl sagen…”

Moderatorin fällt ins Wort:“Haben Sie das denn geguckt, das Spiel gestern?”

Anrufer:“Ja, natürlich habe das…Ich habe selbst Fußball früher gespielt. Aber mir geht es um diesen Hype, der dabei gemacht wird. Diese Leute sind alle ergriffen für diese Fahne und so weiter. So und das bedeutet für mich dieser nationalistische Touch, der dabei eine Rolle spielt. Das ist das, was mir an dieser Geschichte nicht so gefällt. Und die Politik nutzt auch – gerade diese reaktionären Kräfte, wie die Merkel und auch wie der Gauck, …

Moderatorin fällt ins Wort:“…Ja…”

Anrufer:“…der für mich ein reaktionärer Politiker ist….”

Moderatorin fällt ins Wort:“…und ich merke auch…

Anrufer:”…der nutzt diese…”

Moderatorin fällt ins Wort:“…diese…die Gelegenheit, sagen sie. Herr von der Ahr, ich merke grad, sie sind da auch sehr emotional und es beschäftigt sie sehr, also das was in den letzten vier Wochen …”

Anrufer im Hintergrund kaum zu hören:“Ich bin ja auch politisch aktiv…”

Moderatorin fällt ins Wort:“…geben Sie uns die Chance…Herr Gessmann…es ist glaube ich angekommen…was Herr von der Ahr gerade gesagt hat. Ich unterbrech Sie an der Stelle, weil wir auch die Chance zum Gespräch nutzen wollen an der Stelle Herr von der Ahr. Und deswegen würde ich gerne Herrn Gessmann noch dazu holen in dieses Gespräch. Herr von der Ahr, mit dieser Meinung sind Sie ja auch nicht alleine. Da gibt es auch viele Kommentare im Gästebuch und lassen Sie uns gerne darüber sprechen….”

Dem Anrufer war an dieser Stelle längst der Ton abgedreht. Was der WDR unter “lassen Sie uns gerne darüber sprechen” versteht, hat er hier einmal mehr bewiesen. Der Anrufer kommt nach dem Statement des Studiogastes selbstverständlich nicht mehr zu Wort. Er kann seine Kritik weder ausführen oder begründen, noch auf das Statement des Studiogastes reagieren.

Nachzuhören ist dieses “Gespräch” im Podcast ab Minute 19:05

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