Verfassungsschutz beobachtet in Internetblogs und Foren “äußerst prorussische Positionen” (Nachtrag)

Verfassungsschutz beobachtet in Internetblogs und Foren “äußerst prorussische Positionen” (Nachtrag)

die_welt-logoDer von Nazis gegründete und Neonazis finanzierende sogenannte “Verfassungsschutz” beobachtet nach Aussage seines Chefs Mielke Maaßen in Internetblogs und Foren “äußerst prorussischen Positionen“:

Maaßen: “In Teilen bemerken wir in Internetblogs oder Foren, dass in deutscher Sprache äußerst prorussische Positionen gepostet werden. Hier stellen wir uns die Frage, wer dahintersteckt.” (welt.de)

Dahinter stecken offensichtlich Leute, die – anders, als der selbsternannte Verfassungsschutz – die Verfassung tatsächlich ernst nehmen. Ob man beim VS so dumm ist, wie in deutschen Redaktionen, wo regelmäßig extrem pro-amerikanische Positionen verbreitet werden, die russische Trolle am Werk sehen? Nicht auszuschließen. Zumindest ist es keine Frage, wer im Falle pro-amerikanischer Kriegstreiberei in deutschen Redaktionen oder auch im Fall des sogenannten “Verfassungsschutz” tatsächlich dahintersteckt. Frag doch mal deinen Boss in Langley, Maaßen! Oder erzählt er dir nicht alles?

Das “äußerst” muss Maaßen in seinen Satz einflicken, um die Verfassungswidrigkeit seiner Spitzelei gegen Bürger, die sich gegen die verbreitete Kriegshetze engagieren, notdürftig zu bemänteln. Dieses “äußerst” soll den Eindruck eines “Extremismus” erwecken, den Maaßen als Vorwand für seine stasieske Schnüffelei benötigt.

Maaßen:Die Zuordnung zu einem russischen Dienst ist sehr schwer zu treffen.”

Obwohl man sich redlich bemüht, nicht wahr? Das ist es, was er damit sagt. Offenbar ist man auch beim VS so dämlich, zu vermuten, der russische Geheimdienst könnte hierzulande klandestin Propaganda für eine russische Position verbreiten. Russland hat bekanntlich nicht einen einzigen Diplomaten, der in fließendem Deutsch die russische Position in Interviews oder Talk-Shows wirklich eloquent vertreten kann, aber angeblich ein Heer von deutschsprachigen Trollen oder Agenten, die die öffentliche Meinung in Deutschland signifikant beeinflussen können. Wer so etwas ernsthaft denkt, wäre nicht nur unfassbar dumm, er wäre sehr nahe an Wahnvorstellungen und damit für einen Job an der Spitze des VS denkbar ungeeignet. Anzunehmen ist also, dass es um etwas anderes geht, nämlich allein darum, die Mär von der aus Russland gesteuerten Propaganda in den Köpfen der Leser festzusetzen.

Immerhin ringt sich Maaßen eine Unterscheidung zwischen Journalismus und gezielter Desinformation von Geheimdiensten ab, wie man sie von CIA und NSA (How Covert Agents Infiltrate the Internet to Manipulate, Deceive, and Destroy Reputations) kennt – Letzteres erwähnt er natürlich nicht.

Welt am Sonntag: Der Staatssender “Russia Today” hat nun eine deutsche Redaktion. Ziel ist, eine “Gegenöffentlichkeit” zu den großen Medien herzustellen.

Maaßen: Man muss unterscheiden zwischen Öffentlichkeitsarbeit von Regierungen, was ohne Weiteres legitim ist, was alle Staaten machen, und dem Versuch von Desinformation durch Nachrichtendienste und Propaganda.

FAZIT:
Ein ganz offensichtlicher Versuch des transatlantischen Springerverlags – in Kooperation mit dem selbsternannten “Verfassungsschutz” – Meinungen, die vom US-Diktat abweichen, zu kriminalisieren und als vom Ausland gesteuert darzustellen. Daran ändert auch nichts, dass Maaßen hier offen eingesteht, dass es dafür nicht die geringsten Belege gibt. Es ist wie die Feststellung: Wir haben keine Beweise, dass Maaßen auf minderjährige Jungs steht – allein durch die Insinuierung soll das Ziel kriminalisiert werden. Was Maaßen da im Interview betreibt ist tatsächlich selbst Propaganda und Diffamierung durch einen Geheimdienst, fast so, wie er es dem russischen Geheimdienst unterstellt. Nur eben nicht klandestin durch verborgene Kanäle, sondern mehr oder weniger offen in und zwischen den Zeilen. Dass im restlichen “Interview” IS und al-Kaida thematisiert werden, ist natürlich auch kein Zufall, sondern eine ganz gezielte Verknüpfung zweier Themenbereiche, die nichts miteinander zu tun haben. Auch dabei geht es um Diffamierung, indem man Kritiker an der aggressiven transatlantischen Geopolitik mit militanten Islamisten in einem Atemzug nennt. Maaßen ist sicherlich nicht der Klügste, aber solche schäbigen Tricks beherrscht er.

Nachtrag:
In einem Artikel auf Telepolis erinnert Markus Kompa an die seit langem bekannte Kooperation zwischen der Springer-Propaganda und den deutschen Geheimdiensten.


Quelle und weiterlesen: http://www.propagandaschau.de

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