NATO-Kriegspropaganda feuert aus allen Rohren: Lügen und Desinformation

NATO-Kriegspropaganda feuert aus allen Rohren: Lügen und Desinformation

“Putins Bomber lösen NATO-Alarm aus!”
“Zum Glück wurden sie von der NATO rechtzeitig abgefangen.”

Putins Bomber BildSo oder ähnlich tönen die gleichgeschalteten Propagandasirenen der NATO seit Mittwoch. PS-Leser Zensursula hat eine Auswahl der alarmistischen Links gesammelt und als Kommentar gemeldet. Die dahinter liegenden Fakten sind allerdings banal und begründen in keiner Weise den medialen Ballyhoo: Russische Militärflugzeuge fliegen durch internationalen Luftraum – wie eh und je. Den konstruierten Aufhänger, den die NATO benutzt, um aus dieser Nicht-Stroy einen Großalarm zu machen, ist, dass es seit einiger Zeit angeblich mehr Flüge dieser Art gibt und dass Russland bei der NATO zuvor nicht um Erlaubnis fragt.

Dieses leicht durchschaubare Propagandamanöver stammt aus der gleichen Kampagne, die uns schon ein angebliches russisches U-Boot vor Stockholm einreden wollte. Das Ziel ist klar: Russland soll mit aller Gewalt als Feindbild in die Köpfe der Bürger getrichtert werden. Die Alarmrotte in den öffentlich-rechtlichen Sendern machen bei diesem Spiel genauso willig mit, wie die transatlantischen Konzernmedien.

Verbreitet werden Lügen, Halbwahrheiten und Angst einflößende Bilder. Die Flugzeuge seien von der NATO “abgefangen” worden ist eine der gängigsten Geschichten. Sie seien “umgedreht“, als die NATO-Jäger aufstiegen. Das ist eine suggestive Desinformation, die behauptet, es bestünde ein Zusammenhang zwischen russischen Flugmanövern und dem fliegenden NATO-Kindergarten.

Hinterher nuscheln die Kriegshetzer immer ganz leise, dass die Flüge in internationalem Luftraum stattfanden und auch nicht illegal seien. Bedeutet beides zusammen genommen, dass die NATO legitime russische Flugzeuge in internationalem Luftraum “abfangen” würde? Das wäre wohl vollkommen rechtswidrig und das hat es wohl auch nicht gegeben. Alles was die NATO in solchen Fällen macht, ist neugierig zuschauen und doof nebenher fliegen. Für alles andere gibt es weder einen Anlass, noch eine rechtliche Grundlage.

Es seien Bomber unterwegs gewesen, “die mit Atombomben bestückt werden könnten“, ist eine weitere propagandistische Fantasterei, die nur dem Ziel dient, den Bürgern Angst einzuflößen. Selbstverständlich kann man einige russische Bomber auch mit Atomwaffen bestücken, aber man kann auch Passagierflugzeuge mit schmutzigen Bomben bestücken, nur käme kein Schwachkopf in den Medien auf die Idee, daraus eine Meldung zu konstruieren. Es ging also einzig und allein darum, den kalten Krieg – von dem man selbst seit Wochen schwadroniert – weiter in den Köpfen zu verfestigen und eine irrationale Angst vor Russland zu schüren.

Den kriegshetzerischen Ton gab am Donnerstag Abend schon Claus Kleber im ZDF heute-journal vor:

zdf_hj_kleber_natoalarmKleber: “In den letzten Tagen wurden offenbar Gruppen von russischen Kampfflugzeugen vielfach provozierend nah am NATO-Luftraum erwischt. Das heißt gesichtet. Auch deutsche Kampfflieger stiegen auf, um den unangekündigten Besuchern klarzumachen, dass sie auf dem Radar der NATO sind.”

Danach schaltet Kleber nach Brüssel zum Merkel-Geburtstagssänger van Kampen und der lügt frech in die Kamera, dass portugiesische NATO-Kampfflugzeuge russische Kampfjets beim Versuch in den Mittelmeerraum einzufliegen, an der Straße von Gibraltar abgedrängt hätten:

zdf_hj_vK_natoalarmvan Kampen: “Und als heute diese Kampfjets versuchten, eben über die Straße von Gibraltar, in den Mittelmeeraum eben einzufliegen, seien sie von vier portugiesischen Abfangjägern abgedrängt worden.

Das ist wie gesagt eine freche Lüge, die in ähnlicher Form in den folgenden Berichten immer wieder auftauchte und die allemal eine heftige Programmbeschwerde wert wäre. Tatsächlich tun die NATO-Flieger nichts anderes, als die Russen zu beobachten und zu identifizieren.

In seinem Bundeswehr-affinen Blog “Augen geradeaus!” schreibt Thomas Wiegold über die Fakten und deckt dort auch van Kampens Lügengeschichte auf:

ThomasWiegold-IntroWiegold: “Das ZDF-heute journal meldete am Abend aus Brüssel noch mehr Details: Russische Flugzeuge hätten versucht, durch die Straße von Gibraltar ins Mittelmeer zu fliegen, und seien von portugiesischen Abfangjägern abgedrängt worden. In der NATO-Erklärung oben fehlen diese Details allerdings – dort heißt es nur: While over the Atlantic Ocean west of Portugal, the two Russian aircraft were intercepted and identified by F-16s from the Portuguese Air Force. The Russian aircraft turned back heading north-east, flying to the west of the United Kingdom.”

Nato_alarm_ardZur reißerischen Propaganda gehört die inflationäre Verwendung des Begriffs NATO-Alarm. So etwas gibt es tatsächlich gar nicht – jedenfalls ließen sich keinerlei Informationen dazu finden, dass es sich um ein militärisch-institutionalisierten Vorgang erhöhter Wach- oder Kampfbereitschaft Nato_alarm_zdfhandelt, wie der Begriff suggeriert.

“NATO-Alarm” ist verballhornender Soldatenjargon und bedeutet so viel wie:

“Des Nachts durchgeführte Alarmierung der (angeblich) gesamten Nato – verbunden mit dem Verpacken sämtlicher Ausrüstungsgegenstände, aufrödeln der Panzer (alles in völliger Dunkelheit bzw. bei verhängten Stubenfenstern – allenfalls im Licht einer Taschenlampe – wer denn eine hatte!) um nach drei Stunden stumpfsinnigen Herumsitzens alles wieder rückgängig zu machen.”(LINK)

Bezeichnend für die Doppelmoral ist das Fazit des ZDF-Korrespondenten Andreas Kynast in der 19.00 Uhr heute-Sendung am 30.10.:

“Die NATO demonstriert Wachsamkeit. Russland demonstriert Stärke.”

Auch im heute-journal am Donnerstag (ab 5:15min) setzt sich die Propaganda mit Unterstellungen, Behauptungen und Suggestionen fort. Claus Kleber behauptet einen ganz eigenen Grund für die russischen Flugmanöver zu kennen: Russland will die Luftabwehr der NATO “testen“. Was der transatlantische Kriegshetzer damit suggerieren möchte liegt auf der Hand: Wer eine “Abwehr” testet, der bereitet natürlich einen Angriff vor – zumindest in der Kalter-Krieg-Denkweise eines Claus Kleber.

Aber nicht nur Kleber bildet sich ein, die russische Politik mit seinen eigenen, politisch intendierten Projektionen dämonisieren zu müssen. Im anschließenden Beitrag meint auch Korrespondent Winand Wernicke, den Zuschauern anstatt Fakten seine Stammtischweisheit vorsetzen zu können:

wernicke_russland_natoalarmWernicke: “Man will wieder als Weltmacht betrachtet werden. Deshalb läßt Russland die Muskeln spielen…Ohnehin nimmt die Berichterstattung über die angebliche Leistungsstärke der Armee in den Medien breiten Raum ein [Angesichts der seit Wochen andauernden Aufrüstungskampagne in deutschen Medien eine interessante Feststellung] Kremlchef Putin verfolgt mit dieser speziellen Art der Öffentlichkeitsarbeit zwei Ziele: Dem Westen gegenüber Stärke beweisen und – fast noch wichtiger – auch gegenüber dem eigenen Volk.”

Nato_alarm_wdrBesonders aggressiv wurde der NATO-Alarm vom WDR-Radio verbreitet. Zum einen in den stündlichen Nachrichten. Zum anderen in gesondert eingestreuten Interviews mit Korrespondenten und Experten.

Wohlgemerkt: Es ist überhaupt nichts passiert, außer, dass ein paar russische Militärflugzeuge durch internationalen Luftraum flogen! Dennoch wurde von der NATO – in williger Kooperation mit ihren Propagandamedien – ein Alarm veranstaltet, als wäre Russland in Polen einmarschiert.

 

 

FAZIT:

Russland hat keinen “NATO-Alarm” ausgelöst, sondern – wenn überhaupt – hätte die NATO selbst einen Alarm ausgelöst – und selbst das hat sie nicht! Die NATO hat lediglich über eine angeblich erhöhte Zahl von Flügen des russischen Militärs berichtet. Die NATO hat auch keine russischen Flugzeuge “abgefangen” oder “abgedrängt“, sondern lediglich identifiziert. Wenn die NATO selbst von “abfangen” (intercept) spricht, ist das eine Irreführung, die von seriösen Journalisten nicht übernommen, sondern hätte erklärt werden müssen.


Quelle und weiterlesen: http://www.propagandaschau.de

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