MH17: Untersuchungsbericht stützt These des Abschuss mit Bordkanonen
Den Haag – Der vom niederländischen Sicherheitsrat OVV veröffentlichte Zwischenbericht zu der im Juli über der Ostukraine abgestürzten Boeing 777 stützt die These, wonach die Maschine durch den Beschuss mit der Bordkanone eines Kampfjets abgeschossen wurde. Es gebe keinerlei Hinweise auf technische Probleme oder auf ein Fehlverhalten der Crew, heißt es in dem 34 Seiten langen Dokument.
Wer jetzt überrascht ist, dass er diese Meldung nicht in den deutschen Medien liest, dem sei gesagt, dass es sich bei dieser Darstellung nur um eine leicht geänderte Übernahme der Propaganda handelt, wie sie nach der Veröffentlichung des Zwischenberichts des OVV von Spiegel Online, Zeit und Tagesschau verbreitet wird.
Tatsächlich sagt der Bericht so gut wie nichts über den Abschuss, was nicht schon vorher bekannt war. Die offizielle Darstellung lautet:
“Flight MH17 with a Boeing 777-200 operated by Malaysia Airlines broke up in the air probably as the result of structural damage caused by a large number of high-energy objects that penetrated the aircraft from outside. ” (LINK)
“Flug MH17 mit einer Boeing 777-200 der Malaysian Airlines zerbrach in der Luft wahrscheinlich als Folge struktureller Zerstörung, die hervorgerufen wurde durch eine große Anzahl hochenergetischer Objekte, die das Objekt von außen durchschlugen.” (LINK)
Obwohl der Zwischenbericht keinerlei Aussage dazu macht, welcher Art die hoch energetischen Objekte waren – was eigentlich das Mindeste wäre, was man von einem solchen Expertenbericht erwarten könnte – behaupten Spiegel, Zeit und Tagesschau, der Bericht würde ihre über Wochen verbreitete Version stützen.
Hier die Originalsätze von Spiegel Online, die als Vorlage für die obige Einleitung dienten:
“Hamburg/Den Haag – Der vom niederländischen Sicherheitsrat OVV veröffentlichte Zwischenbericht zu der im Juli über der Ostukraine abgestürzten Boeing 777 stützt die These, wonach die Maschine durch eine Boden-Luft-Rakete abgeschossen wurde. Es gebe keinerlei Hinweise auf technische Probleme oder auf ein Fehlverhalten der Crew, heißt es in dem 34 Seiten langen Dokument.” (LINK)
DIE ZEIT sieht ebenfalls Beweise für den Raketenbeschuss:
“Der Bericht legt somit nahe, dass die Maschine tatsächlich von einer Rakete abgeschossen wurde. Offiziell ist von einer Rakete in dem Bericht aber nicht die Rede. Zudem bleibt die Frage offen, wer für den Beschuss verantwortlich ist. ” (LINK)
Die Tagesschau verbreitet gemildert die gleiche Behauptung:
“In dem in Den Haag veröffentlichten Zwischenbericht spricht der niederländische Sicherheitsrat jedoch nicht von Raketenbeschuss. Die Angaben dürften aber den Verdacht stützen, dass das Flugzeug über Kriegsgebiet in der Ostukraine mit einer Rakete abgeschossen wurde.“
Wer also bei der Überschrift dieses Beitrags innerlich zusammengezuckt ist, der muss sich klar sein, dass er von der Propaganda westlicher Medien (Abschuss durch Boden-Luft-Rakete der Separatisten) so durchdrungen ist, dass eine durchaus mögliche alternative Erklärung des Absturzes, derart überraschend erscheint. Die Darstellung und fehlende Erklärung der Schadensbilder stützt weder die These eines Abschusses durch Raketen, noch durch Bordkanonen, wie in unserer Überschrift provokativ behauptet. Er schließt nicht einmal den Abschuss durch Klingonen aus.
Interessant dürfte die Reaktion Russlands sein, denn dort hatte man von der Anwesenheit einer ukrainischen SU-25 berichtet, die zwischenzeitlich bis auf 3-5km an das Passagierflugzeug herangekommen sein soll. Der Bericht des Dutch Safety Board konstatiert nun, dass zum Zeitpunkt des Ausfalls der Recorder (13:20 Uhr), das nächste Flugzeug auf dem Radar 30km entfernt gewesen sei.
Fazit:
Tatsächlich gibt der Bericht keinerlei Hinweis auf die genaue Art des Beschusses. Das hindert einige Medien aber offensichtlich nicht, ihn als Beweis für die Richtigkeit der eigene, wochenlang verbreiteten Darstellung zu benutzen, MH17 sei von einer Boden-Luft-Rakete abgeschossen worden – und diese könne eigentlich nur von den Separatisten oder gar russischen Truppen abgefeuert worden sein.
Kommentar zum Zwischenbericht:
Was hier vorgelegt wurde ist eine Frechheit, Beleidigung der Intelligenz und eine Verhöhnung der Opfer, deren Freunde und Angehörige man offensichtlich noch ein ganzes Jahr darüber im Unklaren lassen möchte, wer für den Tod der Passagiere und Crewmitglieder verantwortlich ist.
Auch die Lage am Ort des Absturzes ist keine Entschuldigung für die Nicht-Veröffentlichung von Untersuchungsergebnissen, die genaueren Aufschluss über die Art des Beschusses geben würden. Der Term “hoch energetische Objekte” ist in diesem Fall keine wissenschaftlich-sachliche Genauigkeit, sondern ein mutmaßlich politisch vorgegebenes Narrativ, das alle Möglichkeiten offen halten soll.
Für einen Experten kann es bei genauer Analyse der Perforationen kaum Unklarheiten geben, ob die Durchstanzungen der Aussenhülle und die Zerstörungen im Innern durch eine Bordkanone oder Raketenschrapnelle stammen. Diese Klarstellung war das Mindeste, was man von diesem Bericht hatte erwarten können.
Wenn der Voice-Recorder angeblich bis zum Schluss keine Hinweise auf außergewöhnliche Ereignisse enthält, was spricht dagegen, diese Daten öffentlich zu machen, um Spekulationen zu beenden? Nichts. Durch die Geheimniskrämerei wird aber Verschwörungstheorien Tür und Tor offengehalten und das psychische Leid der Angehörigen verlängert.
Es drängt sich geradezu der Verdacht auf, dass die tatsächlichen Vorgänge vertuscht werden sollen bis buchstäblich Gras über die Sache gewachsen ist. Da die Untersuchung in der Hand westlicher NATO-Länder und damit Kriegsparteien ist, liegt auf der Hand, dass jeglicher Hinweis auf eine mutmaßliche Täterschaft der Separatisten umgehend veröffentlicht – umgekehrt aber Hinweise auf eine mögliche Täterschaft der vom Westen installierten Junta vertuscht werden würden. Die Substanzlosigkeit des Berichts spricht für Letzteres. Hätte man ernsthaft für Klarheit sorgen wollen, dann würde nicht derartig gemauert und hingehalten.
Quelle und weiterlesen: http://www.propagandaschau.de