Dümmliche Lügen in den Tagesthemen: “Putin hat Annexion der Krim zugegeben”
Das war diesmal mit Ankündigung! Wenn Propaganda und Desinformation so dümmlich und durchschaubar daherkommt, wie regelmäßig in den ARD Tagesthemen, dann fällt es nach einiger Zeit nicht besonders schwer, die nächste freche Lüge vorherzusagen. Genau das haben wir gestern hier getan. Angesichts Putins Nickens, zu Seipels Wortwahl von der “Annexion” der Krim, haben wir prophezeit, dass genau dies von der Propaganda benutzt werden könnte, um Putin zu unterstellen, er habe zugegeben, dass Russland die Krim annektiert hätte. Die prophetischen Worte:
Propagandaschau: Es mag sich nur um eine Feinheit handeln, zumal Putin sehr überzeugend dargestellt hat, dass es sich eben nicht um eine völkerrechtswidrige Annexion handelte. Aber es könnte in der Zukunft zur Wiedervorlage in deutschen Medien auftauchen, wenn diese nämlich behaupten, Putin habe Seipel nickend zugestimmt, als dieser von einer Annexion sprach.
Selbstverständlich nicken Menschen andauernd im Gespräch. Wir signalisieren damit, dass wir zuhören und verstehen, was der Gegenüber mitteilen möchte. Selbstverständlich bedeutet das nicht zwangsläufig, dass man sich Aussagen des Anderen zu eigen macht. Ein erbärmliches Armutszeugnis, wenn man so etwas Menschen, die von sich behaupten Journalisten zu sein, überhaupt erklären muss.
Zuvor hatte ich im selben Beitrag klargestellt, dass eine Annexion per definition völkerrechtswidrig ist. Das ist so klar, wie ein Raubüberfall verbrecherisch und strafbar ist.
Schon gestern – wenige Stunden nach unserem Blogbeitrag – überraschte die von Intelligenz weitestgehend verschonte Caren Miosga die Zuschauer der Tagesthemen (ab 4:20min) mit folgender Behauptung:
Miosga: “Vielleicht liegt es auch an der wachsenden Sorge der Russen vor der drohenden Inflation, dass sich ihr Präsident einmal mehr auf großer Bühne erklären wollte. Einer Bühne, die auch im Ausland wahrgenommen wird. [Als ob das Ausland ein Putin-Interview nicht wahrnehmen würde, wenn es nicht von der ARD gesendet würde! Dummheit und Selbstüberschätzung gehen hier Hand in Hand] Und so legte Putin gestern in einem ARD-Exklusivinterview seine Sicht des Ukraine-Konflikts dar – den russischen Blickwinkel, sein Prisma, wie er es nannte. Und da ja bekanntlich das Licht bei einem Prisma so umgelenkt werden kann, wie es der Betrachter will, sieht Putins Welt ganz anders aus, als die vieler westlicher Staaten.
Wie war das beispielsweise mit der Annexion der Krim? Interessanterweise gab Putin unumwunden zu, dass er die Krim annektiert habe. Dass Völkerrecht aber habe er damit nicht gebrochen – so wie es ihm der Westen vorwirft. Das sei genauso rechtmäßig gewesen, wie damals, als sich 2008 das Kosovo für unabhängig erklärte. Sagt Putin. Doch Hans Jessen erklärt, warum Putins Vergleich hinkt.”
Miosga hätte schon ihr unausgegorenes Halbwissen über Prismen besser für sich behalten. Ein Prisma kann nämlich bekanntlich nicht das Licht umlenken, wie der Betrachter es will, sondern ein Prisma lenkt das Licht immer genau so, wie es durch Geometrie und Brechungsindex vorgegeben ist. Aber mit derlei Feinheiten wollen wir uns nicht aufhalten. Dass Putin zwar ein Prisma im Kopf (genau genommen zwei), Miosga aber ein Brett vorm hohlen Schädel hat, steht außer Frage.
Viel schwerwiegender – weil es politische Verdummung ist und nicht physikalische – ist der schmerzhafte Unsinn, Putin zu unterstellen, er habe eine Annexion zugegeben, aber einen Bruch des Völkerrechts verneint. Das ist – wir haben es gestern dargelegt – ein offensichtlicher Widerspruch in sich, und jeder halbwegs vernunftbegabte Mensch erkennt das auch. Verfassungsrechtlern würden sich die Fußnägel aufrollen angesichts eines solchen Unfugs.
Dass im folgenden Beitrag tatsächlich Verfassungsrechtler zu Wort kommen, die die Analogie der Ereignissse zum Kosovo in Abrede stellen, ist eine andere Geschichte. Diese verneinen – ganz offensichtlich aus politischer Verblödung durch ARD und ZDF – dass auf der Krim die Gefahr von Gewalttaten gegen die Bevölkerung bestanden habe. Wer die Vorgeschichte kennt, weiß genau, dass diese Gefahr absolut virulent war. Wer heute in die Ostukraine schaut, weiß, dass Putin vollkommen richtig gehandelt hat. Andernfalls würden heute nicht nur Donezk, Lugansk und andere ostukrainische Städte vom westlichen Hanswurst Poroschenko bombardiert, sondern auch Simferopol, Sewastopol oder Jalta.
Bemerkenswert: Die “Experten” werden ausdrücklich nicht gefragt, ob es sich um eine Annexion handelt. Über den Grund muss man nicht lange nachdenken.
Quelle und weiterlesen: http://www.propagandaschau.de