Wie ARD und ZDF eine Demonstration in Moskau für Propaganda instrumentalisieren

Wie ARD und ZDF eine Demonstration in Moskau für Propaganda instrumentalisieren

ardzdfDass ARD und ZDF regelmäßig tendenziös und verzerrend über Demonstrationen berichten, haben wir hier schon vielfach dokumentiert. Am Sonntag fand zum ersten Mal seit längerer Zeit eine größere regierungskritische Demonstration in Moskau und auch einige sehr kleine Demos (wenige Hundert Teilnehmer) in anderen russischen Städten statt.

Die Teilnehmerzahl am Marsch für den Frieden in Moskau lag um die 20.000. Die Zahlen differieren je nach Quelle sehr stark. ARD und ZDF orientierten sich erwartungsgemäß an den höchstmöglichen, dem Publikum noch zu vermittelnden Zahlen. Berichten die ÖR dagegen über Demonstrationen in Deutschland, dann werden immer dann, wenn es regierungs- oder systemkritische Demonstrationen geht, die eher niedrigen Zahlen der Polizei genannt – wenn überhaupt berichtet wird.

Eine weitere regelmäßig zu beobachtende Masche ist die Diffamierung Russlands als Polizeistaat. Um dieses schiefe Bild auch mit Hilfe dieser Demo in die Köpfe der GEZ-Zahler zu impfen, wurde auch diesmal ein angeblich “extremes Sicherheitsaufgebot der Polizei” behauptet. Zahlen wurden nicht genannt und auf verfügbaren Videos der Demo muss man Polizei geradezu suchen. Eingriffe der Polizei während der Demo sind ebenfalls nicht bekannt, was den überflüssigen Hinweis auf deren Anwesenheit ebenfalls als politisch motiviert entlarvt.

ZDF_Teletext_Demo_MoskauDer ZDF-Videotext belügt die Zuschauer obendrein mit der Behauptung, die Stadt Moskau habe maximal 50.000 Teilnehmer zugelassen. Das ist blanker Unsinn, denn die Veranstalter selbst haben maximal 50.000 Teilnehmer angemeldet.Mit dieser Lüge wird gezielt der Eindruck erweckt, in Moskau seien größere Demonstrationen (gegen die Regierung) nicht möglich.

 

ZDF 19.00 Uhr heute:

ZDF_heute_21.9“In Moskau sind zehntausende Menschen gegen die Ukraine-Politik von Kreml-Chef Putin auf die Straße gegangen. Die Regierungsgegner demonstrierten unter anderem gegen den Einsatz russischer Soldaten, die die Separatisten in der Ostukraine unterstützen. Die Polizei begleitete den Marsch mit groooßem Sicherheitsaufgebot

ARD 20.00 Uhr Tagesschau:

ARD_tagesschau_21.9“…Strenge Kontrollen am Anfang der Demonstration, Tausende Polizisten am Rande. Die russischen Sicherheitskräfte hatten angekündigt sofort einzugreifen, wenn die Demonstranten von der vereinbarten Marschroute abweichen sollten…”

Im heute-journal präsentiert Claus Kleber gleich eine ganze Reihe seiner in Washington gelernten Diffamierungstechniken: Zweifelsfreie Fakten anzweifeln, subtile Unterstellungen, haltlose Übertreibungen.

ZDF 21.45 Uhr heute-journal:

ZDF_heute-journal_21.9“Zum ersten Mal seit langer Zeit gingen heute in Moskau wieder einmal Menschen auf die Straße, um in großer Zahl gegen die Politik von Präsident Putin zu demonstrieren. Speziell gegen sein Vorgehen in der Ukraine, für das er ja – wenn man Meinungsumfragen glaubt – in der russischen Bevölkerung generell große Unterstützung findet. Vielleicht wurden die Zwanzig-, Dreißigtausend heute deshalb nicht aufgehalten. Die Polizei war machtvoll präsent, hat aber nicht gestört.

Weil in der Kürze von 16 Sekunden schwerlich Propaganda unterzubringen war – man brauchte schließlich Zeit für ausführliche Reportagen über die Sonntagsspiele der DFL –  zeigten sich die Tagesthemen seriös:

ARD 23.45 Uhr Tagesthemen:

ARD_tagesthemen_21.9“Mehr als Zwanzigtausend Menschen beteiligten sich an einer Kundgebung in Moskau, die unter dem Motto:”Nein zum Krieg” stand. Kritisiert wurde unter anderem die mutmaßliche Beteiligung russischer Soldaten an den Kämpfen in der Ostukraine. Es war die erste große Protestaktion in Russland seit Beginn des Konflikts im April.”

FAZIT:

Nur die Hälfte der erhofften Teilnehmer, dennoch wird die Demonstration als Erfolg “gegen Putin” interpretiert. Keinerlei Verhaftungen oder Ausschreitungen, dennoch wird die Anwesenheit der Polizei aufgebauscht. Dazu die üblichen diffamierenden Unterstellungen und Projektionen: “vielleicht wurde die Demonstranten deshalb nicht aufgehalten…” Auf youtube finden sich zahlreiche Videos, die den gezielt geschürten Eindruck massiver Polizeikräfte als Propaganda entlarven. Darunter sind auch Videos dezidierter Gegner der russischen Politik, etwa von Ukraine Today.


Quelle und weiterlesen: http://www.propagandaschau.de

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